Alte Lieddrucke           www charys de

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http://gso.gbv.de/ ist die Domain, bei der ich einigermaßen an alte Lieddrucke herankomme. Da will ich bei Laune und Zeit mal wühlen, vom Copyright befreit auch Texte übernehmen, modernisieren und nach zumeist eigenem Duktus Melodien komponieren. Ich mach das jetzt mal mit 2020 noch funktionierendem Link öffentlich zugänglich. Wer sonst noch sowas mag - mail an mich.

Unter z.B. http://gso.gbv.de/DB=1.60/CLK?IKT=4&REC=1&TRM=ko%CC%88nig wurde ich probeweise pfündig. Wenn ich da mit "unscharfe Suche" ein Wort eingebe, bade ich in Titeln. Und bei diesen Titeln kann ich dann hineinklicken bis zu PDFs, die den Text zeigen.

Kommentar der Zeitung dazu: Lange Zeit, bevor es Notendrucke und Schallplatten gab, werden populäre Lieder durch Flugschriften verbreitet. Die Liedinhalte umfassen die ganze Spannbreite des privaten und des öffentlichen Lebens: Sex, Crime und Action neben politischen und religiösen Liedern. Oft wurden Nachrichten aus der Zeitung - Erdbeben, Morde oder auch Schiffsuntergänge - abgeschrieben, ausgeschlachtet und schließlich zu einem Lied zusammengefasst, natürlich stark emotionalisiert und skandalisiert. Mit Holzstichen wurden die Ereignisse anschaulich dargestellt.

Die Drucke waren Wegwerfprodukte. Gesammelt wurden sie ab dem 18. Jahrhundert von Freunden des Volksliedes. Diese gedruckten Lieder waren aber eher ein speziell städtisches Phänomen - vor dem 18. Jahrhundert konnten auf dem Land nur wenige lesen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts lässt sich mit den Blättern Geld verdienen, dann werden sie allmählich von Radio, Stumm- und später Tonfilm verdrängt. Als "Flyer" findet sich aber, wenn es die Praxis erfordert, auch heute noch Vergleichbares, z.B. in der Anti-Atomkraft-Bewegung oder während der Proteste gegen Stuttgart 21.

Um da im Internet hin zu gelangen, musste ich durch Hürden waten, die mir zu folgendem Kommentar Anlass gaben:

Ein Kulturgeschenk, von Verwaltung abgeschottet, plattgemacht, weg-versteckt:

Die der Presse mitgeteilte "Plattform" www.vd-lied.de ist keine selbstständige Domain. Ist kein Ort, an dem ich frei schweifen kann zwischen 30.000 historischen Liedern - die nämlich auf Staatskosten hätten zugänglich gemacht werden sollen. Vielmehr gibt es keine Werbung mehr für dieses Angebot an geretteten Liedern nach einer kurzen Bekanntmachungsnotiz. Wenn ich "vd-lied.de" aufgrund eines Artikels in einer Zeitung am 6. August 2016 anklicke, werde ich weitergeleitet zu:

http://staatsbibliothek-berlin.de/die-staatsbibliothek/abteilungen/historische-drucke/service-und-benutzung/

Da begrüßt mich ein protziger Text, mit aber einer für mich als Sucher und gerne als Besucher abschreckenden Botschaft: Die Texte wurden von der Verwaltung weggeschlossen statt attraktiv präsentiert. Den Grund kennen wir alle, und Verwalter an erster Stelle: "Wie erspare ich mir Arbeit?" "Um Gottes willen, bitte möglichst wenig Besucher".

"Die Abteilung Historische Drucke stellt die besonders wertvollen Sondersammlungen aus dem Druckschriftenbestand der Staatsbibliothek im Rara-und Musik-Lesesaal unter besonderen Benutzungsbedingungen zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir vor Ort oder virtuell Informationen zu den Sondersammlungen sowie zum historischen Buch unter wissenschafts-, buch- und druckhistorischen Aspekten und koordinieren den Abschluss von Leih- und Reprintverträgen für Institutionen." Da will ich doch gar nicht hin, ihr Falschfährtenleger!

Klickt man sich durch den Dschungel, findet man Parodien der Informations-Bereitstellung da hin gehend, dass ellenlang nur über jedes Leid geredet wird, es aber nicht als Text angeboten wird, in http://www.liederlexikon.de/lieder .

Nun denn. Ich habe den Eindruck, mit Versuch und Irrtum, auf jeden Fall gegen die Strömung, die mir da von kulturtragenden Verwaltern entgegenschwappte, das Türchen zu den Lied-PDFs hinreichend geöffnet zu haben. Das Ergebnis macht friedlich, jaja. Aber mein Text über die Gesamtgestaltung Richtung Elfenbeinturm dieses Kulturprojektes ist nun auch da.