Okay. (Ein Wort aus der Zeit des Gerätes, das ich hier
vorstelle). Wir laufen soeben in den hintersten Winkel des Charysischen
Labors hinein - und da sind natürlich die ganz geheimen Dinge. Rechts
im Bild auf dem Tisch steht ein Köfferchen, klein wie zwei auseinandergeklappte Kehrichtbesen,
mit einem eigenen Kosmos. Ja, es enthält eine dritte Welt. Die erste
Welt war bekanntlich die Schöpfung. Sie enthielt die Stoffe, das
Weltall, die Natur, den Menschen. Die zweite Welt, wie wir sehr wohl
merken, steckt in jedem Menschen. Es sind also beinahe so viele zweite
Welten auf der Erde, wie Menschen erwachsen sind - jeder Mensch ist ein
Kosmos in sich, ein neu schöpfendes, sich selbst erfindendes Gefäß
für die Eindrücke der einen, uns da innen stetig fern bleibenden
Außenwelt. Dieser aufklappbare Koffer nun, der in den letzten Jahren meine
Hauptbeschäftigung darstellte - ja, ich habe mehr Zeit vor den
neunundachtzig Tasten dieses Köfferchens verbracht als beim
Bogenschießen und Herstellen von Knallkörpern - dieser Koffer ist
einerseits ein von Menschen hergestelltes Gerät, verhält sich aber
andererseits wie ein naturgeborener Säugling: Er ist ein filigran
konstruierter offener Kosmos, enthält Spielregeln und
Bedienungs-Prinzipien, und braucht einen oder mehrere Menschen, die ihn
mit Inhalten füllen und für ihre Produktionen nutzen. Heraus kommt,
zumindest bei mir, ein großes Archiv aus Texten, Bildern, Klängen,
Rechnungen und Konstruktionen, die sich mit einer großartigen Palette
von Handwerkszeugen - auch alle im Gerät einlagerbar und von mir zu
besorgen und zu erlernen - bearbeiten und nutzen lassen. Eine Bücherei
steckt in diesem Kasten, ein Ministerium, eine Bühne, ein Tagebuch,
eine Malfläche und viele Musikinstrumente!
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Klappen wir ihn zu, den Kasten, und treten hinaus in die Außenwelt
mit dem amüsierten Gefühl, schöpferische Kollegen des Weltalls sein
zu können. Zurück
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