Es kam einfach. Ja, einfach. Einfach kommt doch der
Schwall eines Wasserstrahls vom hohen Teich, der Sprung hinauf auf den Gipfel,
wenn man weniger als einen Meter davor steht. Der Schwall und der Sprung kamen so tatsächlich,
sie waren
so präsent wie Steine und Luft, dass ich auch imstande war,
Sätze zu
diktieren :
„Ich habe die Phänomene leuchten
gesehen. Ich habe sehr viel gesehen, das finale
Botschaften enthielt zwischen dem Kosmos im Kleinen, dem Kosmos im Großen und
als drittes dem Kosmos im Kopf. Ich habe Phänomene gesehen, die sich
symbolisch gruppierten und Aussagen in sich ballten.
Über ihnen schwebte eine Aussage,
die ich festhalten will, während ich mich nicht imstande fühle, die Phänomene
alle einzeln zu artikulieren. Die allgemeine Botschaft war:
Du kannst gar nicht so viel und schon
gar nicht in irgend einer Weise alles mit uns anfangen. Und du darfst dich glücklich schätzen,
uns betreten zu haben, uns begegnet zu sein. Und du stehst hier nach der gemütlichen
Phase, die gut war, sogar nach einem Anflug des Auskostens, mit dem du wohl
merktest, dass du hier an dieser Stelle in Sekunden und Unendlichkeiten
nebeneinander rechnen kannst, fühlen darfst und auskosten kannst - du stehst
dann unter Zeitdruck: Lebende Wesen mit ihrem Geist - andere kommen hier gar
nicht hin - sind hier nicht lange zugange.
Wir singen dir jetzt dein Lied
zurück.“
Dieses "zurück" erstickte bei mir in Schluchzen. Sie
singen mich zurück, die Gestaltungen meines persönlichen Erlebens eines
Überwindens gesellschaftsgeprägter Formulierungen von Gottheit und "Erleuchtung"
- wahre Strukturen, die da in der Bergeshöhe in mir Person zu werden schafften,
die mit mir sprachen, obwohl sie aus mir kamen - was ihrer Freundlichkeit, ihrer
Ferne und unserer gemeinsamen Trauer über die zeitliche Kürze des Kontakts
keinen Abbruch tat.
Charys am Matterhorn, fotografiert von
seiner Freundin. Er sagte nichts zu ihr über
seine innere Begegnung. Erst hier, in einer Nische der (Internet-) Welt,
zeitlich versetzt vom Moment, nach einigem Überdenken, mit der von ihm
gewünschten Gründlichkeit, berichtet er.
Der Bericht hier reiht sich ein in einen
Gesang, den einzelne Menschen seit langem vortragen - oft genug, dass es zum
Chor angewachsen ist. Wir hören uns Hildegard von Bingen
mit hierzu Gleichlautendem an.
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