Stammbaum           www charys de

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Für Freunde gerne, doch mit dem Gefühl der Ferne: Die Stammbaumkette

  

Sartre beschreibt in "Die Wörter" sein Heranwachsen ohne bedeutsames Über-Ich. Dem kann ich mich anschließen.

Ratlos blicke ich auf das Symbol des Stammbaums. Manchmal greift mich eine Frau auf, mit Geschwistern, eingebettet in einen Klan. Dann trage ich froh diese Kette und genieße das Familienumfeld.

Doch hart prägt mich die eigene Ahnenlosigkeit, die eigentliche Familenferne. Bei den ersten brüllenden Konflikten, in denen Familienmitglieder schimpfend, aggressiv, aber ehrlich und aneinander beteiligt beisammen bleiben, stehe ich seitlich - und habe keine seelischen Reflexe, die mich im Kreis drin lassen, im Kreis dieser Kette, wo die Ahnen mahnen und die Nachkommen winken.

Dies ist für mich eine "Gastkette": Schön, dass ich bei euch zu Gast sein kann. Und wenn ich gehe, trage ich aus Höflichkeit gar keine Kette. Passen (aber Junge, das ist doch zu kitschig für dich) würde dann am ehesten "Der Bergkristalline Seelenkompass".
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