Kein Gold. Keine
ewige Jugend. Aber eine Vergoldung des eigenen Lebens: Ein moderner
"Stein der Weisen" ist im Prinzip herstellbar, aber nur
hinter so hohen Hürden, dass seine Wirkung suboptimal bleibt.
Die weitgehend in Verzweiflung
untergegangene Alchemie erhielt von ihrer fernen Tochter, der
systematischen Chemie, noch ein spätes fernes Enkelkind. Ich hatte das
Glück, diesem Kind in seiner kurzen weltoffenen Kindheit zu begegnen.
Mittlerweile ist es volljährig, wird
verteufelt und gejagt. Es teilt das Unglück seines alchemistischen
Opas, dass artgerechte Forschung nicht mehr möglich ist.
In moderner Alchemisten-Manier müssten
Kunstbereitschaft, Aufarbeitung markerschütternder mystischer
Erlebnisse, sehr individuelle Ausprägungen und eine Systematik des
Findens vor dem Suchen, dem Dokumentieren vor dem Kommentieren
Forschungspaten sein.
Ich nutzte diesen "Weisen
Stein" etwa zehn Jahre lang, dann war er aufgebraucht. Soll ich laut
auf sein im Prinzip zugängliches Rezept deuten? Soll ich rufen: Stellt
ihn her, gebt ihn der interessierten Öffentlichkeit? Dazu geht es mir
derzeit zu gut. Höchst reale Dämonen würden sich auf mich stürzen.
Ich kümmere mich vorerst nicht um den Stein und spiele den Alchemisten
eine Nummer kleiner, als er sein könnte.
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Foto: Lässt sich solche
Wahrnehmung des Seins je
"wirklich" zaubern? Erblicken? Erleben?
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