Die einfachsten
Gifte sind die tödlichen. Zyankali, wenn´s schnell gehen soll, und
Arsen für den Tod über´s Jahr hinweg.
Jeder Chemiker hat mit wenigen Griffen
schon mal sicher zwanzig verschiedene tödliche Gifte auf dem Tisch.
Mein chemischer Lehrmeister beging Selbstmord, indem er sich eine
Ampulle Formaldehyd in die Vene spritzte.
Ein Professor, der mich in Chemie
prüfte, etwa fünfzig Jahre alt, saß zum Zeitpunkt der Prüfung
bereits im Rollstuhl - eine uns nicht verratene, aber sicher
chemische, versehentliche Vergiftung.
Mein Betreuer im chemischen Praktikum
hatte mit 30 eine Vollglatze und war ein Jahr lang außer Gefecht:
Quecksilbervergiftung.
Ein Mitstudent von mir ruinierte sich
fürs Leben die Lunge beim versehentlichen Einatmen von
Schwefelwasserstoffgas.
Eine hübsche Mitstudentin zerstörte
sich ihr Gesicht, weil sie sich ihn dem Moment über einen Topf mit
reagierender Masse beugte, als diese hochkochte.
Klären diese kurzen üblen Skizzen,
warum ein Chemiker einerseits von Giften umgeben ist, sie andererseits
meidet?
Bleiben meine Feinde. Ich kann euch nur
warnen: Lasst die Finger von mir!
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