Tinten,
die Text verstecken, habe ich noch nie
gebraucht. Nur zu Versuchszwecken wurden solche Geheimtinten schon von
mir
hergestellt. Solche Tinte muss bald eingesetzt werden, weil sie altert.
Am banalsten ist jene Tinte, die beim
vorsichtigen Erhitzen des Papiers wieder sichtbar wird. Man sollte mit ihr
bloß in scheinbar beschriebene Blätter schreiben, weil sie nur solange
geheim bleibt, wie niemand auf den Gedanken kommt, dass ein Blatt
überhaupt Zusatzinformationen enthalten könnte. Denn jeder, der
magische Tricks vermutet, heizt
zunächst einmal an einem Blatt Papier herum, wenn er vermutet, dass da
etwas Geheimes steht.
Toller und immerhin noch chemisch
funktionieren Tinten, die nur in einem fernen, aus dem Sonnenspektrum
entlehnten Lichtanteil lesbar sind. Man muss allerdings auch bei diesem
Licht schreiben, sonst sieht man nichts. Da solches Licht kaum jemand
erzeugen kann, kommunizieren Alchemisten damit. Das funktioniert seit
Jahrhunderten so gut, dass diese Schriften tatsächlich nicht ans Licht
kamen :-)
Magischen
Tinten werden sichtbar, wenn ein Magier darüberhaucht oder ein
Lösungswort spricht. Sowas habe ich nicht, und, wie gesagt: überhaupt
noch nie musste ich Geheimtinte praktisch einsetzen. Mir gefallen
sprachliche Krypten viel besser - dass in einem Gesamttext weitere Texte
stecken. Das kommt sogar hier auf den Seiten zum Einsatz.
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