Die Idee eines
Bühnenauftrittes zum Thema "Reise durch die Tageszeiten"
geistert bei mir herum seit 2004. Rechts ist der damalige Entwurf eines
CD-Covers mit "Nachtmusik". Eigentlich wollte ich instrumental
musizieren und aufzeichnen, mit Freunden oder allein im
Vielspurverfahren, und zwar tatsächlich zweimal zwölf Stunden rund um
die Uhr, entweder in freier Luft in einer Umgebung, bei der die
Naturgeräusche passten, oder in einem Wintergarten, aus dem heraus der
Blick auf das Land und den Himmel hinter Glas beim Musizieren erhalten
blieb.
Die schöne Idee fand schlicht bis heute
nicht statt. Sieben Jahre später, 2011, fiel mir auf, dass zehn
Kneipenlieder, die ich schon immer spielte, imstande waren, einen Kreis
durch Tag und Nacht zu kommentieren. Das war nichts Gradliniges - der
"Alraunenschrei" bei der Morgenarbeit ist ein heftiger Start
in den Tag, und Isaak hätte von Abraham zu jeder Zeit geopfert werden
können, nicht zwingend am Mittag. Doch die Mischung aus zwei
politischen Texten - "Freiland-Lied" sowie "Hör auf den
Musiker", zwei erotischen Texten - "Der Geile" und
"Tango zum Abschied", drei Teufelstexten, zwei Texten mit
Religionsbezug und einem poetischen Moment - war eben das, was der Titel
verhieß: Eine Reise, ein spannender Aufbruch vom frommen Gesumm bis
zum bösen Schrei, von weiß über rosa, rot und blau bis schwarz.
Über das Bühnenereignis und die
Instrumentierung der Musik mache ich mir keine Gedanken in der stillen
Kammer. Sehr sicher werden die Menschen, die sich melden, um die Idee
aufzuführen, das Passende mitbringen.
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