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Bibliotheken fressen ganze Klöster auf. Literarische Archive platzen von Papierkram, der nie mehr gelesen werden wird - nur weiß kein Archivar zu sagen, welche Papiere eben doch noch einmal gefragt sind - und hebt eben nach Möglichkeit alle auf. Beim "Aufheben von Allem" stoßen alle Archive der Welt dann aber an ihre Grenzen. Diese Grenzen werden genau auch bei den heutigen Möglichkeiten, mit Mikrofilm und schließlich auf riesigen Festplatten Inhalte zu archivieren, deutlich: Der Archivar kommt nicht nach. Ein Archiv ohne "Verschlagwortung" eines Werkes, ohne eindeutige Erfassung mit Nummer und Kurzcharakteristik, ist aber schon so gut wie tot.

Da stehen wir also am Beginn des Dritten Jahrtausend, und ein Leiden der Menschheit, das im Brand der Bibliothek von Alexandria seine dramatischste Tragödie erlebte, wendet sein Gesicht: Über Jahrtausende war die Frage: Wie komme ich heran an hinreichende Information? Jetzt heißt es: Wie sortiere ich, wie filtere ich, wie kann ich das noch archivieren?

Seit wir auf Unmengen von Wissen und Erbauung Zugriff haben und erleben, wie diese Mengen täglich wachsen, brauchen wir aus neuem Zugriff heraus, aus der Vielfalt herabkreisend "die kleine Kammer des persönlichen, des Ausgewählten, dessen, was uns derzeit echt etwas nützt und bedeutet".

Als Alchemist fülle ich mir eine Tragetasche mit meiner "Bibliothek". Was da drin ist, wechselt. Doch oh Wunder und Freude: Es reicht immer.
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Die Literarische Reisetasche