Grummelfurz           www charys de

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"Es kann der Friedlichste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt" - ein Sprichwort, das so schon bei den Schimpansen gelten mag - und sicher schon immer bei den Menschen gilt.

Im Sinne dieses Sprichwortes hatte ich beim Auslegen meiner Geocaches rings um Mercuria ein Problem mit einem "Reviewer" - das sind kostenlose Helfer des U.S.-amerikanischen Konzerns "geocaching.com", die schauen, ob alles nach den Regeln des Konzerns läuft. Nennen wir diesen Reviewer "Grummelfurz" (er hatte tatsächlich so einen abschreckenden Namen - natürlich einen anderen).

Grummelfurz sprach in lauter Textbausteinen mit mir - ellenlange Wortkapitel, die wenig mit mir zu tun hatten. Am Anfang und  Ende der Textbausteine stand: "Du musst für mich erniedrigende Arbeit leisten, damit du die Ehre hast, deine spielerisch erstellten Geoaches in einer das Ernste kopierenden Struktur wie "geocaching.com" zu platzieren."

Das stand da so nicht wörtlich. Wörtlich las ich am 17.10.2019 als Textbaustein-Aufforderung für jeden meiner fünf Geocaches:

> Hallo Charys,

leider kann ich Deinen Cache nicht ohne eine Erlaubnis des Forstamtes freischalten.

Bitte kontaktiere dafür das Forstamt Donnersberg, Forstrevier Alsenz-Obermoschel, Revierleiter Martin Weitzel (Martin.Weitzel at wald-rlp.de).

Die E-Mail vom Reviewerleiter sendest Du mir bitte zu, oder bitte Herrn Martin Weitzel mich mit in den Verteiler seiner Antwort einzufügen.

Viele Grüße
Grummelfurz
Community Volunteer Reviewer Geocaching.com Deutschland <

Nun denn, probieren wir es mal. Ich maile am 21.10.2019 um 13.10 h an Martin.Weitzel at wald-rlp.de:

> Bitte um Genehmigung eines Geocaches auf dem Kahlforst bei Obermoschel

Hallo Herr Weitzel,

bei geocaching.com will ich ein geocache auf dem Kahlforst anzeigen. Der Reviewer sagt mir, Sie als Gebietsförster wollten das genehmigen.

Die Geodaten sind: N 49° 43.233 E 7° 46.058

Der Geocache liegt bei einem zerfallenen Hochsitz auf dem Kahlforst. Er ist abgelegt unter einem Stein. Ich füge ein Foto vom Ort und eines vom Geocache bei.

Bitte mailen Sie mir, dass Ort und Geocache in Ordnung gehen. >

Ich unterschrieb mit Klarnamen und fügte der e-mail zwei Fotos bei.

Diese e-mail wurde vom Förster nie beantwortet. Rings um die e-mail versuchte ich drei Telefongespräche. Als ich beim dritten Telefonversuch den Assistenten an der Leitung hatte, merkte ich: Die Behauptung, Grummelfurz brauche die Genehmigung für jeden Geocache - das kann doch gar nicht wahr sein.

Am 22.10.2019 teilte ich dies dem geocaching.com-Reviewer deshalb mit:

> Hallo Grummelfurz,

wer außer mir hat denn je im Bezirk Obermoschel den Förster gefragt, ob ein Geocache genehmigt wird? Nach sieben Jahren bin ich hier ja der zweite, der überhaupt wieder im Bezirk Obermoschel/Niedermoschel nochmal Geocaches platziert.

Am Ort zuständig ist ja auch Fabian Keck als Förster, und nicht dieser Martin Weitzel. Herr Weizel ist Gebietsförster und hat kein eigenes Revier. Dass der sich um Geocaches kümmert, halte ich für ganz unwahrscheinlich.

Am Freitag mittag den 18.10.2019 habe ich zweimal und jetzt nochmal am Montag den 21.10. dreimal habe ich versucht, Herrn Weitzel auf Dienstelefon und mobil zu erreichen. Nur einmal am Montag habe ich den Assistenten von Herrn Weitzel erreicht. Der wusste nichts davon, dass sein Chef Geocaches genehmigen möchte.

Am Montag mittag habe ich nun auch die e-mail-Anfrage an Martin.Weitzel@wald-rlp.de abgeschickt - und erhalte bisher keine Antwort. Ich erwarte, Herr Weitzel tut die Anfrage eines Geocachers, ob er, der Gebietsförster, einen Geocache genehmigt, als Spam ab.

Ein Geocache nach unseren Regeln wird ja nicht in die Erde gebuddelt, sondern nur abgelegt und mit etwas Holz oder Stein getarnt. Meine Geocaches sind auf der Erde und nicht an einen Baum genagelt. Die bewirken im Wald so viel wie ein Tannenzapfen.

Der Wald um Obermoschel ist auch eher zu wenig von Menschen besucht. Wir haben keine Rudel von Sozialarbeitern, die zwanzig Kinder auf Schatzsuche schicken. Also den zuständigen Ämtern hier sind Geocaches egal, und das darf so bleiben.

Hinzu kommt, dass drei meiner fünf Geocaches fernab von jedem Wald liegen und die Gemeinde Obermoschel, nicht ein Förster da zuständig ist: Der gemauerte Wegrand am Weinberg bei "Geist", die "Luft" bei den Windrädern und auch das "Feuer", das nämlich innerhalb der äußeren Burgmauer liegt. In der Burg ist die Gemeinde Obermoschel und nicht der Förster zuständig.

Wie kommst du denn drauf, dass in unserer Region für jeden Geocache eine Genehmigung von Herrn Weitzel erforderlich ist?

Bitte maile mir den Text, das Schreiben oder was auch immer dich oder allgemein Reviewer auffordert, bei Geocaches im Donnersbergkreis den Gebietsförster Martin Weitzel um Genehmigung zu fragen. <

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Daraufhin schickte mir Grummelfurz am 23.10. einen Link tief in einer Homepage https://wiki.groundspeak.com/display/GEO/Rheinland-Pfalz , in der sich eifrige Geocacher selbst beauftragen, dass man im Donnersbergkreis (dazu gehört Mercuria = Obermoschel) die Förster einspannen müsse:

> Im gesamten Gebiet des Forstamtes Donnersberg werden Caches in und an Waldgebieten nur noch in Absprache mit dem zuständigen Forstamt bzw. dem entsprechenden Revierleiter freigeschaltet. Kontaktdaten dazu sind auf der Seite des Forstamtes unter dem Link http://www.wald-rlp.de/forstamt-donnersberg/unser-team/in-den-revieren.html zu finden.

Regelung für neue Geocaches in und an Waldgebieten im Bereich des Forstamts Donnersberg:

  • Geocaches nur außerhalb von Naturschutzgebieten
  • Geocaches, Stationen und Finals maximal 10 Meter abseits des Weges
  • Absprache des neuen Caches mit dem zuständigen Revierförster. Ggf. auch vorab schon einmal eine eMail oder ein Telefonat führen, damit mögliche Problembereiche bereits in dieser Phase ermittelt und umgangen werden können
  • Koordinaten und Bilder aller Stationen - auch die von Ablesestationen - dem Revierförster vorlegen

Erst wenn der Förster dann sein "ok" gegeben hat, kann der Cache in diesen Bereichen freigeschaltet werden. <

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Der Förster soll sein "ok" geben? Das halte ich für eine Erfindung. Die Förster machen einen Job und wollen nicht Reviewer in einem Spiel spielen. Und keine Amtsperson wird mailen "ok". Das ist die Vorstellung von jemandem, der nicht zur Kenntnis nimmt, wie Ämter ticken.

Ich mülle Grummelfurz nun erstmals auch zu mit Textbausteien - immer der gleiche Text, fünfmal, kicher, mit jeweils dem Namen eines Geochaches, nachts am 25.10. um 4.50 h:

> Hallo Grummelfurz,

mein Geocache "Feuer" liegt auf öffentlichem Gelände. Er liegt nicht auf privatem Gelände.

Aus den Guidelines zitiere ich: "Im Falle von öffentlichem Eigentum brauchst Du die Genehmigung der Behörde oder der Organisation, die das Land verwaltet. Als Cache-Eigentümer bist Du dafür verantwortlich zu entscheiden, wen Du kontaktieren musst, um die Genehmigung zu bekommen."

ICH bin dafür als Cache-Eigentümer verantwortlich, nicht du, Grummelfurz. Ich habe das nach den Guidelines zu entscheiden. Und ich teile dir das bei Geocaches ganz Übliche mit: Es ist nicht nötig, von meiner Gemeinde wird es gar nicht gewünscht, hierzu um Genehmigung nachzusuchen.

Und wieder diese Guidelines: "Selbst wenn Du Dir sicher bist, dass Geocaching auf einem bestimmten öffentlichen Grundstück erlaubt ist, stelle sicher, dass Du alle Auflagen des Grundstückbesitzers oder -Verwalters einhälst, bevor Du den Cache platzierst."

Ja, ich habe alle Auflagen des Grundstückbesitzers oder -Verwalters - das ist die Gemeinde Obermoschel, vertreten durch den Ortsbürgermeister Ralf Beisiegel, den ich ja nun wahrlich gut kenne, erfüllt. Es existieren nämlich keine. Es gibt in und um Obermoschel von seiten der Gemeinde keine Auflagen bezüglich Geocaching. Ich kann da nichts belegen, es gibt keine Erfordernis für eine Genehmigung. Das Wort "Geocaching" ist bei uns im Bezirk Obermoschel komplett nebensächlich. Wir hatten sieben Jahre lang gerade mal eine Handvoll Geocaches. Bis auf einen Fahrrad-Parcours ist bisher nichts neues dazugekommen. <

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Als "Antwort" wird Grummelfurz am 25.10.2019 auf eine Weise pampig, die zeigt, dass er wohl nicht ein vorsätzlicher Troll, ein Blockierer von Sozialabläufen im Internet, sondern eher ein übereifriger Verwalter ist. Dem Troll kommt Grummelfurz dabei nahe:

> Damit wir alle noch weiter Spaß haben an unserem Hobby werde ich Deine Caches ohne eine Erlaubnis des Forstamtes nicht publishen.
Sicherlich bin ich nicht für Deinen Cache verantwortlich, aber wir bekommen die Mails von Behörden, Ämtern und Forstämtern. Wir verbringen unsere Freizeit, ehrenamtlich damit um dann Gebiete vor Sperrgebieten zu bewahren und mit den Behörden zu kommunizieren.
Um alle weiteren Diskussionen zu beenden, werde nun Deine Caches an Appeals senden. Soll Appeals darüber entscheiden, ob ich hier falsch liege.<

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Unverdrossen maile ich am 28.10. :

> Schade, Grummelfurz, dass du so eilig einen weiteren Reviewer hinzuziehst.

Wir haben deine Antworten noch nicht zuende geklärt. Das sollten wir bitte tun.

Immerhin habe ich ja nun unseren Revierförster angemailt und mit seinem Assistenten telefoniert. Die Antwort ist eindeutig:

1. Geocaches gehören nicht ins Naturschutzgebiet, das bei der Moschelandsburg beginnt und dann vor allem nach Süden erstreckt. Ansonsten werden die Geocaches bei uns geduldet. Die "Schutzzone" ist bezüglich Geocaches unerheblich. "Naturschutzgebiet" zählt.

2. Die Förster hier wollen nicht in unsere Schnitzeljagd hineingezogen werden und verbitten sich, dass man sie zu jedem Geocache anmailt und anruft.

3. Eine Genehmigung werde ich hier also nicht bekommen. Und: Wenn das Forstamt etwas genehmigt, dann bestimmt nicht per e-mail. Die ist nicht rechtsgültig in Deutschland.

Wenn du behauptest,

- ich bekäme ein OK vom Förster per e-mail, trifft das nicht zu. Ich glaube dir in deiner aktuellen Antwort vorläufig nicht den Satz "Wir bekommen die Mails von Behörden, Ämtern und Forstämtern". Da hätte ich gerne einen Beleg.

- "Wasser" hinter dem Gemeinde-Erholungsgebiet habe im Naturschutzgebiet gelegen, sagtest du. Das war falsch. Die Äcker um den Moschelbach gehören nicht zu unserem Naturschutzgebiet. Ich habe die aktuelle Karte.

Die Genehmigung kann grundsätzlich nicht über Nicknames stattfinden oder auch nur weitergeleitet werden. Ich würde, selbst wenn hier Florian Keck, unser Ortsförster, das auf meine Bitte hin machen würde und mir auf Papier mit Unterschrift unentgeltlich eine Genehmigung gäbe, sie nur an dich weiterreichen, wenn du mir Klarnamen und ladungsfähige Postadresse von dir, Grummelfurz, geben würdest.

Der Text in den Guidelines, auf den du dich beziehst, ist von einem Reviewer erfunden! Es handelt sich nicht um die Wiedergabe einer entsprechenden Nachricht von Seiten der Forstämter. <

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Zu obigem kam keine Antwort mehr von Grummelfurz.

In diesen obskuren "Guidelines" wollte ich einen Kommentar zu den nicht mit den Ämtern überhaupt abgesprochenen, im Ergebnis lähmenden "Regeln für Geocaches im Donnersbergkreis" schreiben. Aber da gibt es offenbar ein internes login - also bei https://wiki.groundspeak.com/login.action?os_destination=%2F scheiterte meine Eingabe der log-Daten, die für opencaching.com erforderlich sind. Hier mein Text, der die Reviewer also nicht erreichen konnte:

> Hallo, von einem Reviewer wurde ich auf einen Text in den guidelines hingewiesen, der so nicht stehenbleiben kann. Die Forstämter des Donnersbergkreises kennen diesen Text nicht. Er bezieht sich nicht auf einen ihnen bekannten Amtserlass. Ich habe den Revierförster Martin Weitzel hierzu angemailt und mit dessen Assistent telefoniert: Die Förster im Donnersbergkreis wünschen nicht, für geocaching.com als Reviewer eingespannt zu werden. Bitte entfernt den Text.     

Hier mal eine Darstellung der üblichen Beziehungslage zwischen Forstämtern und Geocachern in öffentlichen Wäldern und Fluren. Sie gilt auch im Donnerbergkreis. Gern könnt ihr sie in eure "Guidelines" einstellen:

>> Bewegliche kleine Güter, die im Wald von Menschen abgelegt werden, sind nicht genehmigbar. Solange kein Loch in den Waldboden gegraben wird und kein Baum so zum Befestigen herhalten muss, dass er geschädigt wird („jenseits von dem, was der Specht macht“), können Geochaches im Wald ausgelegt werden. Bewegliche Güter, z.B. Tierleichen, gehören zum Waldgeschehen.

Geocaching wird im Wald geduldet. Wenn Förster Geocaches finden, lassen sie diese üblicherweiese liegen. Geocaching wird von den Förstern als neue Variante der jahrhundertealten Schnitzeljagd gesehen. Sie wünschen keine Anfrage im Forstamt bezüglich der Genehmigung eines üblichen Geocaches nach den Regeln von geocaching.com.

In Naturschutzgebieten sind außerhalb des unmittelbare Wegrandes Geocaches schlicht verboten. Auch hier ist keine Anfrage beim Forstamt nötig. Falls es der Geocacher nicht weiß - trotz Schildern an den Wegen, dass hier Naturschutzgebiet sei - ist der Reviewer mit einem Blick auf die LANIS-Karte gebeten, darauf zu achten.

Insgesamt wünschen die Forstämter nicht, bei einem der Schnitzeljard ähnelnden Spiel den Reviewer zu ergänzen. Eine Genehmigung vom Forstamt, wenn sie denn fällig ist - z.B. bei Baumhäusern, neu in die Erde gegrabenen Steinen, dauerhaften Kletterleitern, Fackelzügen - erfolgt in schriftlicher Form, benötigt Klarnamen und ladungsfähige Postadresse des Antragsstellers und wird nicht unter 80 Euro pro Genehmigung kosten. Genehmigungen per e-mail an Personen mit Nicknames wie bei geocaching.com sind von Seiten eines Amtes undenkbar. <
   

Tja nun. Mir fällt auf, dass es in Deutschland ein Gesetz zum Schutz persönlicher Daten gibt, und dass dieses Gesetz von den "Reviewern" mit ihren Nicknames, die dann aber andere Geocacher drangsalieren, nicht beachtet wird: Du kannst sie nicht greifen. Sie tauschen Daten untereinander aus über dich. In meinem Fall hat Grummelfurz gegen die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) verstoßen, indem er eine Falschnachricht an die Reviewerin von opencache.de mailte, dort damit Schaden anrichtete und diese Nachricht mir nicht zur Kenntnis gegeben wurde. Ich müsste Klage wegen Verstoß gegen die DSGVO gegen Unbekannt einreichen - denn "Grummelfurz" ist ein "Unbekannt".

Solchen Stress, um in der Homepage des aus den USA heraus geführten Kommerz-Unternehmens "geocaching.com" verzeichnet zu werden, vermeide ich und gehe andere Wege. Einer der Wege ist, die Zermürbung des Geocaching-Spiels durch übereifrige deutsche Schatzhüter hier zu publizieren.