Alraune Mythos           www charys de

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Wow! Ich habe sie gefunden und ernten können!   Charys hat eine Alraunwurzel...auch schon in kleiner Menge gegessen und zur äußerlichen und inneren Anwendung präpariert.

Dann wollen wir dieser markantesten Pflanze der Alchemie mal nahe rücken.     Im Lied "Der Alraunenschrei" wird sie gerade ausgerissen.

Eine giftige Pflanze, deren Verspeisung man aber auch gelegentlich überlebt... Eine Wurzel, die wie ein hässlicher Mensch aussehen kann - und der Mythos beginnt... Im Prinzip kommt die Alraune, und was der Magier mit ihr treibt, in der Alten Welt dem am nächsten, was in der Neuen Welt dann der Voodozauber mit seinen Puppen anstellt.

Also die Früchte bewirken in kleiner Dosis einen Liebeszauber - bitte kleine Dosis, sie sind nun mal giftig. Die Wurzel kann zerstoßen werden. Als Brei lässt sie sich äußerlich anwenden, gegen Eiter und Entzündungen auf Haut und Auge.

Besonders eindringlich hässlich-menschliche Alraunwurzeln werden aber schlicht aufbewahrt und sind eine bessere höllische kleine Gottheit als alles Menschenschnitzwerk. "Der Pakt mit dem Teufel" ist in seiner Grundkonfiguration am praktischsten mit einer gutgestalteten Alraunwurzel in einem sehr großen (mindestens fünf, besser zehn Meter äußerer Radius) Pentagramm zu schließen. Ich weise hier mal wieder spöttisch auf die faustische Sinnlosigkeit eines Teufelspaktes ("Was zum Teufel will man mit dem Teufel?").
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Bild: Alraunen aus einer Schrift von vermutlich 1498 "Medicina Magica"

Bild:  Männliche und weibliche Alraunen aus dem "Hortus sanitatis" des Johannes de Cuba von vermutlich 1485

Und ich als Alchemist? Habe die Alraune in der Sammlung als beste Magier-Abwehr überhaupt. Wenn ein Magier unseriös mit mir umgeht, steche ich zu - in die mit ihm zuvor verbändelte Alraunwurzel. Solange ihm nicht einfällt, dass ich der Urheber der Stiche bin, geht es ihm ziemlich übel, und er ist mit sich beschäftigt statt mit mir. Fällt ihm dann ein Zusammenhang auf, muss er mit mir verhandeln - womit zumeist der Zwist beendbar ist.

Für Kundschaft und LARP-Interessenten arbeite ich nicht mit der Alraune, sondern mit den Wurzeln des wilden Meerrettichs. Der ist essbar, schmeckt herb, aber vertraut - und seine in zwei Beine endenden Wurzeln sind schlanke Alraun-Pendants. Mein Alraun-Brei ist also selbstgefertigter Meerrettich-Brei. Ich kenne ein Grundstück, wo diese Pflanze freudig nachwächst, wenn ich sie sparsam ausgrabe. Fragt mich nicht nach echtem Alraunenbrei - ihr könntet sterben nach einem Löffel davon an Atemlähmung. Als Ausstellungsstücke für Publikum habe ich Meerrettich-Homunculi - entfernt menschenförmige Wurzeln.

"Der Schrei der Alraune" zuguterletzt. Bei Harry Potter spukt er ja herum. Die Mystiker binden die Alraune an den Schwanz eines Hundes, entfernen sich recht weit und pfeifen ihren Hund, dass er die Alraune zieht und sie vom Schrei nicht wahnsinnig werden. Der Clou ist, dass echte Alraunen nördlich der Alpen nicht gedeihen wollen, und eigentlich Pflanzen des Orients sind. Was auch immer bei uns die Hunde aus der Erde ziehen - es sind Wurzeln von Zaunrübe, Blutwurz, Wegerich, Knabenkraut oder Schwertlilie. Der Meerrettich ist meine Findung. Ich habe noch keine Alraune schreien gehört. Aber die Fotodokumentation meines Ausbuddelns einer Meerrettich-Alraune in schreiendes Grün gefärbt.