Seeigel           www charys de

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Das Tierchen hier habe ich selbst aus der Adria geholt, den Mundapparat freigelegt und das Präparat in flüssigem, dann erstarrendem Stearin haltbar gemacht.

Seeigel sind mit den Seesternen verwandt, was man in ihrem Inneren sieht: Sie sind wie die Seesterne fünfstrahlig symmetrisch. Während alle Wirbeltiere, um zu kauen, ihren Kiefer oder Vorformen davon rauf und runter, auf und zu bewegen, findet sich beim Seeigel-Innern ein "Kiefer", der aus fünf kreisförmig aufeinander abgestimmten Gelenken mit einem entsprechenden Muskelapparat besteht. "Laterna Aristotelis" heißt dieses Wunder der Evolution. Unsere Seeigel und Seesterne knabbern damit auf dem Boden unter sich herum und können beharrlich damit ihre Nahrung knacken.

Marsbewohner erfinden? Total anders tickende Lebewesen? Gar nicht nötig. Auf der Erde haben sich neben den Hauptlinien der Tierwelt ab Anfang aller Vielzeller eigene Wesen bis heute gehalten. In Einzelheiten zeigt sich ihre 300-Millionen-Jahre-Art-Entwicklung, zeigen sich filigrane exotische Organe. Diese Laterna Aristotelis gehört dazu.

Auf einen zweiten "Marsbewohner" mitten auf der Erde weise ich gerne hin: Den Oktopus, die Krake. Auch dieses Viech hat seit den frühesten Banalwürmern nichts mehr mit der Entwicklung der überwiegenden Tierwelt zu tun. Im Prinzip sind Kraken mit den Schnecken verwandt, jawohl. Das war´s aber auch schon. Alles, was die Krake hat und was sie leben, fühlen, auch ein bissel vorausschauend sein lässt, ist UNABHÄNGIG von Regenwurm und Insekt, fern von Lanzettfisch und Schäferhund entstanden. Ein zweiter recht hochentwickelter Lebensstrang auf der Erde. Die größte Überraschung dann der Krake ist ihr Auge: Es funktioniert wie unseres - ist aber anders, nämlich etwas besser als bei den Wirbeltieren, innerlich gebaut. Die Krake hat keinen "Blinden Fleck". Wow!

Und nochmal zurück zum Seeigel. Eine Fachinformation für Neider: Auch zwei der drei auf der Erde existierenden Arten des "irregulären Seeigels" konnte ich mir in der Adria ertauchen. Deren Skelette sind aber so zerbrechlich, dass ich sie nie zur Schau stelle. Die irregulären Seeigel sind ehemals fünfstrahlig symmetrische Seeigel, die dann doch wieder eine Bewegungsachse, ein gewisses "vorne" und "hinten" aufweisen. Im Ergebnis sind sie eiförmig gebaut: Ein Fünfstrahler will wieder bipolar sein.