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Die Smaragdtafel des Hermes Trismegistos benennt 13 Bilder, die sie aber nicht zeigt. Sie umkreist 13 Begriffe, die sie aber nur kryptisch definiert.

Sie ist ein kurzes alchemistisches abendländische Pendant zum lebensphilosophischen morgenländischen „Buch vom Tao".

Sie lässt sich theoretisch als praktische Anleitung zur Alchemie lesen, ist darin aber sehr unpraktisch. Ihre philosophische Lesart sagt mir mehr zu.

Ich erlaube mir hier eine „Charysische Aufarbeitung der Tabula Smaragdina auf dem Formulierungs-Stand des Dritten Jahrtausends". 
Auf den ersten Blick zeigt sie keine Gemeinsamkeit mit den ursprünglichen Sätzen, weil sie unmystisch-konkrete Anteile an modernem Vokabular einfügt und in sich ruht, also nicht als Umschreibung von Bildern oder Begriffen daherkommt. Auf den zweiten Blick folgen meine 13 Kapitel jeweils dem IMPULS des entsprechend nummerierten Smaragd-Satzes und errichten, vom Kosmos zum Ego fortschreitend, auch ein vergleichbares philosophisches, allerdings gottloses Mini-Gebäude.
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1. Der tote Bereich des Universums, alles rings um den Menschgeist, umgibt uns unbarmherzig und zufallsgesteuert.

2. Die Regeln innerhalb eines Atoms reflektieren de Regeln vom Bau des Universums, fähig, einen Kosmos aus Raum und Zeit zu errichten.

3. Zwischen der Mathematik und dem Bau des Universums spannt sich eine Brücke. Das Universum hat keine andere Wahl, als ungefähr so zu existieren, wie es uns begegnet. Im Einzelnen ist alles zufallsdiktiert. Im Gesamten folgt es mathematischen Regeln, die auf unteilbaren Werten ohne Null, dem Goldenen Schnitt sowie Gleichungen des Kugelraums und des Pythagoreischen Dreiecks beruhen.

4. Der Mensch trägt seinen Geist wie einen eigenen Planeten in sich. Der Geist eines Menschen exisitert nur so lange und so viel, wie sein Körper ihn trägt. Bereitschaft zum Wandern, Forschen und Sammeln - kurzum: Die Neugier - ist der wichtigste Trieb des Geistes.

5. Die Gesamtheit dessen, was wir um uns bestaunen und in uns spüren, erzeugt im Erfolgsfall menschengeschaffene Kunst, die das Bestaunte übersteigt und das Gespürte verstärkt.

6. Was wir Menschen erschaffen und schöpfen, bildet den Höhepunkt des Universums. Dies gilt im Guten wie im Bösen.

7. Dem Einzelnen, der Familie, dem Stamm, der Menschheit geschieht da Gutes, wo mit einer Basis an Moral und einem stetig überprüften pragmatischen System das Toben der Welt und der menschlichen Triebe geregelt - nicht zu überwinden versucht - wird.

8. Wer klarkommt mit der Welt, soll sich hineinwagen ins Ausloten seiner Triebe, seiner Ziele und seines Geistes. Wer es schafft, in sich Brücken zu festigen zwischen Trieb und Geist, steht auf dem hellsten Punkt seiner Selbst. Wer diesen Ort und seine Wege mitzuteilen schafft, erntet Ruhm.

9. Kampfkraft, Liebeswille und die Fähigkeit, sich auszudrücken tragen den Einzelnen in seine Mitwelt hinaus.

10. Der Einzelne erkennt sich für begrenzte Zeit in eine blinde Welt geworfen.

11. Nutzen wir die Welt für unser Dasein.

12. Ich, Charys selbst, bin das einzige Goldene innerhalb meiner Philosophie. Meine Mitmenschen sind das Silber, und die Materie ist meine Bronze.

13. In mir strahlt derzeit mein Geist, sitzt auf einem derzeit gesunden Körper, lebt in einer halbwegs stabilen Umwelt, und macht mich zufrieden.