Windicus           www charys de

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Nirgends Gott, alles Tao - eine Deutung des blinden Wunders "Welt"

Auf dieser Seite gebe ich die einzige schriftliche Hinterlassenschaft meines Vaters bekannt:  

Windicus, Elementarmagier der Luft:                           Rede an Alle und Niemanden

Vorwort 1

Da sollen wir Derzeitharlekine in memoriam auf die Karte etwas schreiben,
von den homunculi lobend reden es sei ‚gescheut’ - und waren wir doch versunken
in jene Zeiten verinnerlichten Übersetzens und Denkversuchens
aus vergilbten Blättern des Lao-tse, Tschuang-tse und Lie-tse,

in der Spekulation über den Welturgrund (Tao)
mit dem Erstreben von Lebensverlängerung und Unsterblichkeit des Leibes
mittels Meditation, Diätetik, Alchemie; Gymnastik, sexuellen Praktiken
und, ach - der Sprung ist so nah und weit –
den nach germanischem Glauben in der Seele ruhenden,
den Menschen aus Selbstbeobachtung bewussten Lebensvorgängen,
bei denen Tiere und Pflanzen nicht ausgeschlossen werden,
also Schmetterlingen, Vögeln, Schlangen, Mäusen, Werwölfen, Seelenhölzern und –steinen
den, wie ein Taylor sagte, religionserzeugenden Animismen der Vitalseele,
der vegetativen Seele, Entelechie eines Aristoteles,
die von der Vernunftseele überformt wird,
die in ihrer Schichtung bis zur Scholastik führt,
die cogitatio der dualistischen Metaphysik des Descartes und dem lieben Spinoza,
der die individuellen Geistseelen im unendlichen Allgeist
als Attribut der Gottesnatur aufgehen ließ
bis zur metaphysischen "Idee" von Kant oder
dem des tridynamischen Gegensatzes von Schopenhauer,
weitergeführt von Nietzsche,
vorbei an den empirischen philosophischen Anthropologien Schelers, Gehlens und der
analytischen Ontologie meiner Kriegslektüre Hartmann;
den gefühls- und leibnahe bildhaften Funktionen der nachidealistischen
romantisch-irrationalistischen Tendenz eines Kluges,
der gegensätzlichen Ganzheitspsychologie eines Krüger und Wellek und der
irrationalistischen Einschränkung Metzgers,
aber auch den aus Psychosomatik geborenen Begriffen der Tiefenpsychologie,
wozu noch kommt der Sprung zu dem auf dem Konzil von Vienne erkorenen
katholischen metaphysischen Begriff der Geistseele als Wesensform des Leibes
bis zum Leib-Seele-Problem von Malebranche,
dem Parallelismus von Leibniz, Thomas von Aquino (Duo-Monismus) und
der Parapsychologie.
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Rede an Alle und Niemanden       Vorwort 2

Tja, da sollte ich, vegetatives Produkt der Natur, etwas "gescheutes" schreiben
zwischen Getränken, Tanzen, obigem;
wo doch unser vielgeehrter Dr.-Papetsch "in quo anima" -

oder soll es "in quo amicitia" heißen - verflixte Sprachschwierigkeiten -

geschrieben hat auf carta postale,
wobei im Riesengebirge das Leib-Seele-Problem mit dem Volkslied
"Die Seele schwingt sich in die Höh’, juchhe, der Leib bleibt auf dem Kanapee"
schon längst gelöst ist und wodurch mein sogenannter Geist ganz paralysiert-konsterniert,

weil unter uns - darf man’s als Krone bezeichnen? -
ganz einfach Frau RUMMEL saß, psychisch integrierend wohlweislich,

als für uns praktische und symbolische Personifizierung der Leib-Seele Einheit,

wohlordnend mit spiritus asper [Rauheit] und lenis [Milde],
in-sich-vereinend und ausstrahlend dessen, was ja nur eine echte Frau und Mutter bietet,
über was sich die Rappenspaltergehirne der Mannen ereiferten,
außer einem, der mir flüsternd bewies,
wenn der Nassauer Nikolaus August Otto mit dem Langen
nicht die Gasmotorenfabrik in Deutz, samt Gottlieb Daimler neben Benz,
gegründet oder geschafft hätten, stünde unsere Geschichte noch mehr im leeren Raum.

 

Windicus, Hauptteil der Rede an Alle und Niemanden:

Achtundfünfzig Psalmen zum Weltverständnis

 

01 Was ist Seele?

02 Übersprungen seien die Voraussetzungen für ein Verständnis des Seelischen:
der Ursprung aus kosmischen Ordnungsgefügen,
die Aufgabe der terrestrischen Einspezialisierung und
ihre Rolle als Phänomen am Lebendigen.

03 Hier arbeitet an jedem organischen Leib eine materielle Trägerapparatur
als Transformator und Absprungbasis,
die Energien löst, auffängt und aussendet,
wobei die Antriebspotentiale im Hormonalen,
die Steuerungskräfte im Nervalen liegen.

04 Alles Psychische ist ein Geschehen an und für etwas,
ein koordinatives und finales Geschehen von einem Leib aus und
in eine Gegenwelt hinein.

05 Denn der Stoff ‚legitimiert sich’ erst durch seine Wirkung.

06 Daher entsprechen den organischen Trägerstrukturen auch positionelle Wirkstrukturen,
dem Funktionsmittel folgt die Funktionsausführung.
Psychische Dispositionen sind deshalb nichts anderes als die Vollstrecker
kosmischer Ordnungsaufgaben.

07 Dabei schaltet sich das organische Ich in Ringscheiben von Wechselwirkhaftigkeiten
in die Gegenwelt hinein,
und Bewusstsein wird zur notwendigen Folge des Sichverwirklichens eines Ichs
an seinem Nicht-Ich.

08 Damit ist das Nicht-Ich, die Umwelt als aktives Rufersystem,
nicht weniger wesentlich für die Erkenntnis des Psychischen,
wie das Ich selbst als Antwortsystem über-ichlicher Kräfte,
die sich an ihm fangen.

09 Doch sind Ruf und Antwort nur ichbezogene Einzelausschnitte
aus einer grösseren Symphonie des Seienden überhaupt.

10 So wird im streufreien Wechselspiel komplementärer Kräftefelder,
im funktionalen Spannungsbezug
der immer spezialisierter und wirkhafter aufbrechenden Wechselwirksamkeiten,
aus Sein Bewusstsein und schließlich Bewusstheit:
unsere Bewusstheit aus Sein und Seele.

11 Daraus wäre zunächst ein doppelter Schluss zu ziehen:
Seele als Wirkheit und Vollstrecker
gehört einer über-ichlichen Seinsschicht des Kosmischen an,
Seele als Begriff und Vorstellung
aber ist nur eine ichbezogene Umschreibung für erlebte Verhaltensformen
des Organischen bzw. Menschlichen.

12 Seele als Sein und Wirkung ist ewig, Seele als Vorstellung und Funktion organgebunden.

13 Objektive Seinswirklichkeit und subjektive Vorstellungswirklichkeit liegen also hier,
wie sonst, auf verschiedenen Ebenen -
des Platon Weltseele hier, des Aristoteles Entelechie dort.

14 Das beweisbare Tatsachenangebot unseres heutigen Wissens
nähert sich damit wieder ältesten Auffassungen der antiken Spekulation.
Aber das wäre zu präzisieren.

15 In Wirklichkeit beides, sowohl die Wirkheit an sich wie der Begriff von uns für uns,
ist koordinativ aufeinander bezogen,
und es wäre daher an dieser Stelle dieser Bezug von einem zum ändern zu klären,
das Wechselwirk also zwischen zwei Ordnungen.

16 Wir selbst, zur Dreidimensionalität verurteilt,
gehen von dem aus, was wir um uns sehen und in uns erfahren:
ein bewegtes Körperliches außer uns sehen wir und
ein nichtkörperliches Flüchtiges in uns erfahren wir.

!7 Und so teilen wir säuberlich dreidimensional -
und werden es trotz besserem Wissen im praktischen Alltag immer tun müssen -
in einen sichtbaren Körper und eine unsichtbare Flüchtigkeit an und in ihm -
die Seele.

!8 Doch bildet diese an sich keineswegs eine ablösbare Einzelheit,
sondern ist eine immanente Qualität des Leiblichen
so gut und so schlecht wie das Körperliche selbst,
ist sie nur eine Ausdrucksseite des größeren Ausdrucksganzen.

19 Als Seelisches ist sie Qualität, als Seele eine Vorstellung unserer eigenen Seele.

20 Der Körper-Seele-Dualismus -
der in seiner Schärfe ja auch erst in nachkartesischer Zeit aufkam -
ist mithin eine typisch dreidimensionale Täuschung.

21 "Nur in der Reflexion sondert sich das Physische vom Psychischen,
von dem es realiter niemals abtrennbar ist." (R. Reining: 32:114)

22 Wie also das Leben die Summe der einzelnen Sinneseindrücke von dem ist,
was in unserer Vorstellung das Organische vom Anorganischen trennt,
so ist Seele nur ein Begriff,
mit dem wir die Summe unserer eigenen Sinneseindrücke von dem umschreiben,
was noch außer dem Körperlichen am Organischen wahrnehmbar ist.

23 Was lebt, hat also Seele.

24 Es hat Anteil am ewigen Kosmischen, aber ist nicht Teil eines zeitlichen Terrestrischen.

25 Beseeltheit (oder Seelenheil) wäre damit ein kosmisches Ubiquitärpotential,
das Seelische eine Qualität am Lebendigen,
die einzelne Seele aber eine hominide Denkschöpfung.

26 So ist es auch nur eine spekulative Frage und
hängt von unserer begrifflicher Kategorisierung und Wortbildung ab,
ob wir den Pflanzen nur eine Belebtheit, niederen Tieren eine Beseeltheit,
den höheren eine Seele und erst dem Menschen eine wirkliche,
d.h. sowohl bewusst fühlende wie bewusstheitlich wissende
oder "echte" Psyche zuschreiben wollen.

27 Diese letztere Seele umfasst dann - so die ersten älteren Autoren -
den Inbegriff aller Bewusstseinsregungen eines höheren Organismus,
wobei also das (noch) Nichtgewusste und
(zeitweise) Unbewusste einfach unter den Tisch fällt.

28 Einige neuere Autoren zerlegen aber auch diese bewusstheitliche Seele noch:
Seele umfasse nur die Trieb- und Fühlsphäre,
Geist aber zeichne die (gelegentlich) denkende Vorstellungssphäre.

29 Und die einen (und meisten) erheben dann diesen menscheneigenen Geist
in schrankenloser Selbstbewunderung,
die anderen (und wenigeren) verdammen ihn als "Widersacher" der Fühlseele
in alle Abgründe der Abscheu.

30 Aber beide, die Fühl- wie Denkseele, sind gleicherweise Ausdruck kosmischer Wirkenergetik,
sind komplementär und harmonisch aufeinander abgestimmt und
teilen sich die Aufgabe der Einspezialisierung nach Impulsangebot und Impulssichtung.

31 Ohne beides zugleich ist somit kein höheres Lebendiges möglich.

32 Denn ist Leben auch mehr als Seele,
so ist Seele doch Leben und daher wie alles Lebende fließend und gestaffelt,
so wie des Lebens leibliche Ausdrucksformen auch.

33 An ihrer Wurzel gehen beide Erscheinungsaspekte ineinander über.

34 Damit fallen auch die so genannten Lebens- und Seelenrätsel,
fallen die Fragen nach den letzten Ursachen zusammen.

35 Sie blieben Rätsel und Wunder bis in unsere Tage,
denn noch war nicht anderes bekannt,
was Energie und Materie in einer einzigen Ursache zu einen in der Lage wäre.

36 Heute aber ist ein Vergleich möglich:
Unser Vorstellungsumfang vom Nichtvorstellbaren ist mit der Entdeckung der Mikrowelt
des Atomaren schlagartig erweitert worden.

37 Das ermöglicht es, die älteren Schauweisen des Platon und Aristoteles zu einen,
damit die Täuschung des Descartes zu überwinden
und die kausalen Beziehungenzüge zwischen zwei Ordnungen zu finden,
die als Ordnungssysteme im Seienden auch koordinativ verbunden sind.

38 Das weist dann zugleich einen Weg zur Klärung der Frage,
die wir als Überschrift über diesen Absatz setzten.

39 Das Bisherige aber zeigte schon,
dass wir mit dieser Frage im Grunde genommen zwei Problemen gegenüberstehen:
1. Der Rolle der Seele als objektiver Seinswirklichkeit aus kosmischem Wirken und
2. ihrer Rolle als subjektiver Denkwirklichkeit im terrestrischen Wirken.

40 Das eine ist die ursächliche und atomare Schau
das andere die folgenhafte und anthropologische Schau,
das eine betrifft das Wesen der vierdimensionalen Seinsordnung,
das andere seine Wirkung in der dreidimensionalen Seinsordnung.

41 Wie das kosmische Ordnungssystem das terrestrische aus sich "entlässt",
so die "Weltseele" des Platon die "Wirkseele" des Aristoteles.
Was Platon den "Sturz in die Geburt" nannte,
ist nichts anderes als der Eintritt aus dem einen in das andere Ordnungssystem -
der Wurf aus der kosmischen in die irdische Wirklichkeit.

42 Dieser Wurf ist nicht erst mit der Geburt,
sondern schon mit dem Augenblick der Genkombination
der beiden elterlichen Chromosomensätze gegeben.

43 In diesem unserem heutigen Wissen zuverlässig bekannten Prozess
verbinden sich koordinativ die Ordnungsbezüge
zwischen dem vierdimensionalen Jenseits und dem dreidimensionalen Diesseits.

44 Das also ist der eigentliche Moment der "Erschaffung" der Seele,
der individuellen Seele aus dem kosmischen Seinspotential.

45 Als vierdimensionale kosmische Realität aber ist das Seelische
nie greifbar sondern nur erkennbar,
nämlich durch seine Wirkungen am Greifbaren.

46 Alle Psychologie ist daher nur Wirkungsforschung -
Analyse und Synthese der inneren und äußeren Verhaltungen.

47 Und eben deshalb ist auch die Psyche selbst nie greifbar sondern -
nur durch sich selbst feststellbar,
also eben als ungreifbare Denkwirklichkeit.

48 Denn alles Atomare ist nur durch sich selbst feststellbar,
ob beim Quantenbeschuss in der Wilsonkammer,
oder bei der "Wechselkanonade" im organischen Umweltraum.

49 Zunächst geht es also um die Rolle der Seele als objektive Seinswirklichkeit
und um das Problem der Ursächlichkeit des Seelischen.

50 Nur zwei wissenschaftlichen Methoden ist es bisher gelungen,
vom unmittelbar Greifbaren und Begreifbaren aus
wenigstem bis an die Grenzen des Unbegreiflichen vorzustoßen:
der ahnenden, aber unbeweisbaren Denkspekulation und
der einseitigen, aber beweisbaren Zahlenoperation.

51 Geahnt haben Demokritos, Augustinus und Leibniz (doch mit manchen Irrtümern),
bewiesen haben Planck, Einstein und Heisenberg (doch nur in ihrem Bereich),
daß ein energetisches Urfaktum existiert,
das jenseits unserer eng spezialisierten Sicht und Vorstellungen liegt.

52 In ihm gehen Materie und Energie
in eine dingzeitlose vier- oder vieldimensionale Uraktivität ein,
die weder warm noch kalt, schwer noch leicht, ortsgebunden oder orts- und zeitfrei
und trotzdem die kreative Urquelle aller ihrer Selbstverwirklichungen ist.

53 Wir nannten dieses erste Sein die Urzeugung oder Urenergie,
ihr kreatives Wirken den kosmischen Imperativ.

54 Es ist als das vierdimensionale Atomare (Quant, Elementarteilchen, Atom, Molekül) -
eine unseren dreidimensional eingepaßten Sinnen unmittelbar entzogene Wirklichkeit -
doch eben die Urwirklichkeit
und in dieses Wortes wahrem Sinn das urtiefste Wirken des Kosmos,
dem nach allem Ermessen und tausendfältiger Bestätigung alles weitere Seiende entspringt.

55 Und so kann auch des Seelischen letzte Wirklichkeit und Ursprung
nicht anders gesucht werden als eben hier
in dem Ursein und der Urform alles Seienden.

56 Sie umfasst alles und All,
und außerhalb desselben kann vernünftigerweise nicht noch ein besonderes
Außer-All der Seele gesucht werden.

57 Und fände man es, so könnt es doch nur wieder ins All einbezogen werden,
da in Wesen und Sein des All das Alles eingeschlossen liegt.

58 Soweit mein Vulgärlatein zu einer Speisekarte,
hinausschnuppernd in eine Realität des Vieldimensionalen,
der unsere irdische Sprache nicht gewachsen ist.